Was ist der Unterschied zwischen Kopier-, Laserdruck- und Tintenstrahlpapier?


Grundsätzliche Eigenschaften

Zwischen Kopier- und Laserdruckpapier ist diese Frage einfach zu beantworten: Keiner! Wie beim "Prinzip der Xerographie" gezeigt wurde, ist das techn. Verfahren das gleiche, deshalb werden auch an das Papier dieselben Anforderungen gestellt.

Viele dieser Papiere sind auch für Tintenstrahldrucker geeignet, sofern man nicht höchste Qualität erwartet.

Welche Anforderungen stellt nun das Prinzip des Tintenstrahldrucks an das Papier:

Schnelle Aufnahme der Tinte

Die schnelle Aufnahme der Tinte ist wichtig, um ein Verlaufen zu verhindern. Zum einen, damit die Tinten nicht zu stark ineinander verlaufen und dadurch andere Farbeindrücke entstehen als beabsichtigt. Zum anderen müßte man sonst zu lange warten, bis man die einzelnen Blätter aufeinander legen kann.

Kein Verlaufen der Tinte

Die im Papier verwendete Zellstoffaser ist ein Material, in welchem starke Kapillarkräfte wirken. Dadurch würde sich die Tinte stark ausbreiten (Beispiel: Füller auf Löschpapier). Dieser Effekt ist logischerweise beim Tintenstrahldruck nicht erwünscht. Je weniger die Tinte verläuft, desto schärfer und desto genauer ist der Ausdruck. Dies erreicht man entweder durch einen hohen Anteil an Füllstoffen im Papier, in denen keine Kapillarkraft wirkt oder durch Beschichten des Papiers, so daß die Tinte gar nicht erst zu den Fasern kommt.

Kein Durchschlagen der Tinte

Schlägt die Tinte durch, d. h. das Papier kann die Tintenmenge kaum mehr aufnehmen, wird das Papier zu feucht. Daraus resultiert eine starke Wellenbildung des Papiers und ein Austreten der Tinte auf der Papierrückseite. Beides ist unerwünscht.

Wie erreicht man diese Eigenschaften?

Bei hochwertigem Tintenstrahlpapier durch Beschichtungen des Papiers, wobei in der Regel nur eine Seite beschichtet wird.

Zeitpunkt: Normalpapier Inkjet-Papier
T = 0
 
T = t'
 
T = t''


Aus der Graphik geht hervor, daß sich zum Zeitpunkt T = 0 (das Auftreffen des Tintentropfens auf der Papieroberfläche) sich beide Papiere noch gleich verhalten.

Beim Zeitpunkt T = t' dringt die Tinte bei Normalpapier in das Papier ein und verläuft etwas. Ein Teil der Tinte befindet sich noch an der Oberfläche. Bei Inkjet-Papier dringt die Tinte vollständig in die Beschichtung ein ohne zu verlaufen. Der Druck ist hier schärfer und schneller trocken.

Beim Zeitpunkt T = t'' tritt beim Inkjet-Papier keine Veränderung mehr auf. Beim Normalpapier jedoch ist die Tinte mittlerweile komplett in das Papier eingedrungen und ist trocken. Ist die Tintenmenge groß genug würde sie auf der Rückseite austreten und das Papier wellen.

Wie auch ersichtlich ist, hat der Farbpunkt auf der Oberfläche beim Inkjet-Papier dieselbe Größe wie der Tropfen, während bei Normalpapier der Punkt größer wurde.